25.02.2020 Krimi am Samstag statt am Sonntagabend

Ja, es fühlte sich schon an wie in einem Krimi. Einem Schlechten. Das steht jawohl völlig außer Frage. Dem Drehbuchautor sollte man sein Drehbuch um die Ohren hauen. Also ich habe auf keinen Fall Lust, diesen Krimi noch einmal zu erleben. Immerhin schaffte es der Autor, dass man mit einigen Personen aus dem Drehbuch doch ziemlich leiden musste. Aber es half alles nichts. Zu Beginn eines doch eigentlich netten Samstags in der Sporthalle Palisadenstraße traf unsere 2. D-Jugend auf den Berliner TSC.

14:00, Stadtliga Staffel A, 2. D-Jugend gegen BTSC 3

Unsere 2. D-Jugend gab also das Startsignal.
Die Erwartungen lagen dabei irgendwo zwischen Parkett und Fußsohlen. In jedem Fall waren sie sehr niedrig angesetzt. Die Gegenrinnen vom BTSC siegten in ihren ersten beiden Rückrundenspielen, während unsere Mädchen ihre beiden Spiele verloren haben. Die Ausgangslage war also klar.
Zur Halbzeit sollte das Spiel eigentlich gelaufen sein. Doch wenigstens hier gelang dem Drehbuchautor eine kleine Überraschung. Unsere Mädchen führten zwischenzeitlich sogar mit 3 Toren. Leider konnten sie diese Führung nicht behaupten. Das erwartete auch niemand. Aber entschieden war das Spiel zur Halbzeit noch nicht. Es stand lediglich 8:11 für die Gäste.
Ging hier vielleicht doch noch etwas? Nein, die Überraschung gelang nicht. Man gab wirklich alles, man probierte und rannte und kämpfte und irgendwann ließen dann eben auch die Kräfte nach. Trotzdem! 15 Tore gegen diesen guten Gegner … man muss die Dinge sehen, die man erreicht. Nicht die, die man nicht erreicht.

 

15:30 Uhr, Stadtliga Staffel B, 3. D-Jugend gegen  BTSC 4

Klar, es waren zwei komplett andere Mannschaften. Und doch hieß die Paarung auch hier EBT gegen BTSC. Nur diesmal in der Stadtliga Staffel B statt Staffel A.
Das Wort Revanche fiel nie, aber irgendwo konnte man sich ja doch revanchieren für die Auftaktniederlage der 2. D-Jugend. Die Voraussetzungen waren gut. Sehr gut sogar. Die Mädchen der 3. D-Jugend gewannen ihre ersten drei Rückrundenspiele. Die Mädchen vom BTSC allerdings auch. Aber dafür waren unsere Mädchen zu Hause noch ungeschlagen. Sowohl in der Hin- als auch in der Rückrunde. Und hey, es ging gegen den BTSC. Gegen den verlor man doch so undankbar in der Hinrunde. An einem Montagabend. In einer kleinen abgeschiedenen Halle irgendwo in Weißensee. Auch dafür musste es doch eine Revanche geben.
Es war also angerichtet für den ersten EBT- Erfolg an diesem Tag.
Bis das Spiel begann.
Sportlich kam dieses keinem Krimi, sondern viel mehr einem Horrortrip sehr nahe. Zack, zack, 0:2 für die Gäste. Und das Spiel war entschieden.
Natürlich nicht wirklich, aber was an diesem Tag bei uns auf dem Spielfeld stand, war keine Mannschaft. Das erkannte man ab der ersten Spielsekunde. Ach, was sage ich. Das konnte man schon beim Aufwärmen erkennen. Und ohne Mannschaft kann man nun einmal keine Spiele gewinnen.
Da war unsere Torhüterin, die einem beinahe leidtun konnte. Aber sie schaffte es wenigstens noch, durch gute Aktionen den Kopf einigermaßen obenzuhalten. Das war großartig, was sie hielt.
Dann waren da noch ein oder zwei andere Mädchen, die kämpften, alles versuchten, sich hineinwarfen, in alles, was rund (der Ball) oder schwarz (die Trikots der Gegenspielerinnen) war. Aber zwei Mädchen und eine Torhüterin sind eben auch noch keine Mannschaft, die Spiele gewinnen kann.
Dann gab es ein paar Mädchen, die versuchten es wenigstens, aber gelingen tat ihnen an diesem Tag so gut wie nichts. Ich hatte ja ein wenig den Eindruck, dass sich diese Mädchen ziemlich verunsichern ließen. Und zwar von denen, die zwar auf dem Spielfeld standen, sich aber die Frage gefallen lassen mussten, ob sie überhaupt bereit waren, sich anzustrengen. Vielleicht hätte es für sie ja zur gleichen Zeit etwas Wichtigeres gegeben. Weiß ich ja nicht.
Nein, dass manche keine Lust auf Handball hatten an diesem Samstag, soweit möchte ich nicht gehen, aber die Bereitschaft, ein Spiel gewinnen zu wollen, mindestens diese fehlte. Und wenn diese Bereitschaft nicht in der gesamten Mannschaft vertreten ist, dann führt sie der Gegner mit einer durchschnittlichen Leistung regelrecht vor. Und dann verliert man solche Spiele eben mit 11:26.
Nächste Woche hat die 3.D dann Friedrichshagen zu Gast. Man kann nur hoffen, dass die Mädchen von einem Blitz getroffen werden, der einen gewaltigen Ruck mit sich bringt, der alle wieder näher zusammenrücken lässt.

Das Drehbuch war wirklich blöd, wer hatte jetzt bitte noch Lust, überhaupt weiterzulesen? Aber es musste weitergehen. Auch wenn die Chancen auf einen Erfolg im nächsten Spiel wieder eher geringer Natur waren. Und trotzdem ging es jetzt nur noch um eine Frage. Gewinnt an diesem Samstag überhaupt ein Team unseres EBT ein Spiel? Oder wendete sich an diesem Tag alles gegen uns?

17:00 Uhr, 1. D-Jugend-Landesliga gegen den VFL Lichtenrade

Zum dritten Mal an diesem Tag war eine Mannschaft zu Gast, die all ihre bisherigen Rückrundenspiele gewann. Die Bilanz unserer Mädchen der 1. D-Jugend konnte sich aber auch sehen lassen. 2 gewonnene Spiele standen einer Niederlage gegenüber. Dass es gegen den Tabellenführer brutalschwer werden sollte, wussten eigentlich alle. Man hatte also durchaus Respekt vor Lichtenrade. Aber keine Angst. Denn Angst hält viel zu oft auf. Und unsere Mädchen hielt in den ersten Minuten niemand auf. 4:1 führten sie bereits nach den ersten 2 ½ Minuten, was die Gäste zum Anlass nahmen, eine Auszeit zu nehmen.
Nein, dem Drehbuchautor gelang an diesem Tag wirklich nicht viel. Er bekam es nicht einmal hin, dass die Zuschauer sich die Frage stellten, ob es jetzt hier doch den ersten Sieg an diesem Tag geben sollte. Dafür war der Gegner zu stark und die Spielzeit noch viel zu lang. Und so schmolz der Vorsprung. Langsam. Aber er schmolz.
Nach etwas mehr als 7 Minuten gelang Lichtenrade dann zum ersten Mal die Führung. Und nein, unsere Mädchen gaben nicht auf, versuchten mitzuhalten. Aber nun wirkte jedes Tor wie ein Stich ins Wespennetz. Der Ausgleich nach der ersten Gästeführung hatte prompt einen 2-Tore Rückstand zur Folge. Der erneute Anschlusstreffer fiel, kurz darauf führte Lichtenrade mit drei Toren. Auch die genommene Auszeit hatte keine positive Wirkung. Der Vorsprung wuchs und wuchs. Zur Halbzeit lag man bereits mit 12:17 zurück.
Aber unsere Mädchen gaben nicht auf. Kampflos wollten sie dieses Spiel nicht hergeben. Man hatte den Eindruck, dass die Gäste aus Lichtenrade wenigstens spüren sollten, aus welchem Holz man geschnitzt war. Auch wenn der Rückstand zwischenzeitlich bis auf 8 Tore anwuchs, aufgeben war keine Option. Stattdessen versuchte man weiter, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Was auch gelang, denn nach 35 Spielminuten stand auf der Anzeigetafel auf der EBT- Seite eine 20, auf der Gästeseite eine 24. Der Rückstand konnte also verkürzt werden.
Aber nicht nur das. Es waren noch knapp 2 Minuten zu spielen, ein Mädchen der Gäste schmorte mit einer Zeitstrafe auf der Bank und unsere D-Mädchen hatten die Chance, mit einem 7-Meter nochmal so richtig für Spannung zu sorgen. Aber nichts wars. Der 7-Meter wurde nicht genutzt und am Ende verlor man dann doch mit 20:25.
Nächste Woche empfängt unsere 1. D-Jugend dann den Tabellenvorletzten Pro Sport. Anwurf ist um 14.00 Uhr in der Sporthalle Palisadenstraße.

3 Spiele, drei Niederlagen. Spannung ging irgendwie anders. Nur noch unsere Frauenmannschaft konnte zu diesem Tag noch etwas positives beisteuern. Doch wer wusste, wie das letzte Spiel unserer Frauen gegen den Tabellenletzten endete, konnte nur wenig Hoffnung haben.

 

18:30 Uhr, Kreisliga Staffel B, die Frauen gegen den Berliner SV 92  III

Trotzdem! Mit einem Erfolg konnten unsere Damen den BSV immerhin hinter sich lassen. Doch glaubte daran noch jemand? An diesem schwarzen Samstag? Oder gab es vielleicht doch noch einen kleinen weißen Fleck auf der schwarzen Samstagsweste?
Beide Mannschaften gestalteten das Spiel recht ausgeglichen. Dieses Gestalten geschah aber nicht ganz freiwillig. Beide Mannschaften hatten viele Torchancen. Die Möglichkeit, sich etwas abzusetzen, war also da. Nur genutzt wurden die Torchancen kaum und die Möglichkeit, eine Führung auch einmal auszubauen, überhaupt nicht.
So plätscherte das Spiel die ersten 10 Minuten vor sich hin, ehe der BSV dann doch mal die eigene Führung auf zwei Tore ausbauen konnte. Zwei Tore! Das war natürlich nicht die Welt, weswegen es nach 13 Minuten auch schon wieder 3:3 stand.
Man hatte den Eindruck, dass es gar nicht so sehr darum ging, wer besser spielte. Einzig, wer mal eine der vielen Torwürfe für sich nutzen konnten, war entscheidend. Und der Halbzeitstand von 8:7 konnte diese Frage nur ansatzweise beantworten.
In der zweiten Halbzeit sah das alles dann etwas anders aus. Endlich nahmen unsere Frauen nicht nur den Ball, sondern auch das Heft in die Hand.
Und so führte man relativ schnell mit drei Toren. Die Gäste schafften es lange nicht, diesen Vorsprung aufzuholen. Ganz in Gegenteil. Zwischenzeitlich führten unsere EBT-Damen sogar mit 4 Toren. Aber reicht das zum Sieg?
Nee, reichte es natürlich nicht. Es wäre verdient und gut für die Nerven gewesen, wenigstens das letzte Spiel dann doch noch sicher und bequem nach Hause zu schaukeln. Aber der Drehbuchautor …, nee, der Typ, also wirklich! Wenn der mir nachts mal über den Weg laufen sollte …
Aber zurück zum Spiel. 57 Minuten waren abgelaufen. Spielstand 13:12. Die BSV-Frauen waren also wieder dran. Kurz danach 7-Meter für den EBT. Denkste!
Also, Herr Drehbuchautor, diese Szenerie hatten wir doch schon im letzten Spiel. Haben Sie keine neuen Ideen?
Natürlich folgte noch der Ausgleich. Nach sage und schreibe 59 Minuten und und 32 Sekunden. Aber weg vom Drehbuchschreiber, hin zur Moral unserer Frauen. Kurz vor dem Ende einen 3-Tore-Vorsprung hergegeben und dann? Warf man eben 7 Sekunden vor der Schlusssirene noch ein Tor. 14:13. Noch Fragen? Unsere Frauen sind Dritter! Glückwunsch.
Nächste Woche geht es für unsere Damen dann zur Dachsjagd nach Karow. Anwurf dort ist um 20:00 Uhr. Vielleicht begegnet man dort im Dunkeln ja dann dem Drehbuchautor. Und wenn der nach dem Weg fragen sollte, schickt den Typen am besten weiter Richtung Uckermark.

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