Ulzburg Cup der E-Jugend

Freude, Enttäuschung, Stolz, Wut,…..wenige Minuten nach dem Ende des Finalspieles beim Kids-Cup in Ulzburg hatten unsere E-Mädels ganz offensichtlich noch mit einem ziemlichen Gefühls- und Emotionschaos zu kämpfen, aber der Reihe nach…

Parallel zum Werner-Seelenbinder-Turnier für die D bis B-Jugend fand in Ulzburg, in der Handballhochburg Schleswig-Holstein, wieder der Kids-Cup für die E-Jugend statt.
Und da Spiele und besonders Turniere ja das Salz in Suppe sind, fand sich trotz des Ferienbeginns eine kleine, aber sehr motivierte EBT-Mannschaft, um weiter zusammen zu wachsen, zu lernen und möglichst auch Erfolg zu haben.

Alle trafen sich bereits am Samstag Nachmittag im Ulmenhof, wo die Mädels einen schönen gemeinsamen Abend mit viel Spaß verbrachten und als Team in der Gruppenunterkunft übernachteten.
Nach dem gemeinsamen Frühstück ging es dann zum Alstergymnasium in Ulzburg, in deren Halle das Turnier gut organisiert und in einem angemessenem Rahmen stattfand.

Im ersten Spiel ging es gegen den HT Norderstedt 2. Unsere Mädels waren sofort hellwach, engagiert und zeigten viel Spielfreude und Spielfluss und siegten souverän mit 10:1.

Kurz danach ging es gegen den vermeintlich leichtesten Gegner, den SV Henstedt-Ulzburg 3.
Auch hier spielte man von Beginn an konzentriert und engagiert und die mitgereisten Fans und Eltern konnten viele schön herausgespielte Tore zum 14:1 Sieg bejubeln.

Danach sah der Spielplan eine sehr lange Pause und mit dem SV Henstedt-Ulzburg 1 einen deutlich stärkeren Gegner für uns vor. Es dauerte tatsächlich ein wenig, wieder zum eigenen Spiel zu finden und  gegen die nun deutlich höhere Gegenwehr der Gegnerinnen gegen zu halten.
Nachdem es eine ganze Weile 1:1 stand, kam der EBT-Express über eine stabile Abwehr und schnelles Spiel nach vorn dann aber auch wieder ins Rollen und am Ende stand ein ungefährdetes 7:1 für uns auf dem Spielbogen.

Nun ging es ins Halbfinale. Und die Beobachtung, dass in der Parallelgruppe von den beiden Spitzenteams guter und engagierter Handball gespielt wurde, bestätigte sich schnell.
Gegen die SG Todesfelde/Leezen (etablierter Handballverein, wie der SV Henstedt- Ulzburg auch mit der 1.Damenmannschaft in der 3. Bundesliga-Nordost) entwickelte sich von der ersten Sekunde an ein hochdramatisches und stark umkämpftes Spiel, was allen Spielerinnen, Erhard und Michaela als Coaches und nicht zuletzt auch den Fans alles abverlangte.

Todesfelde/Leezen präsentierte sich als starker Gegner mit auch individuell starken Spielerinnen und einer sehr körperlichen Spielweise. Hier konnten wir zum Glück von den Erfahrungen der Einsätze in der D-Jugend profitieren und es gelang, das Spiel eng und die Siegchancen am Leben zu halten. Besonders zu loben ist hier der Teamgeist der Mädels und dass jede an ihre Grenzen ging und wichtige Beiträge für den Erfolg geliefert hat. Gerade als wir verletzungsbedingt umstellen mussten, in Rückstand gerieten und zu verlieren drohten,  gaben die verbliebenen EBT-Heldinnen noch einmal alles und erzwangen quasi mit dem letzten Angriff noch den 8:8 Ausgleich.
Die Stimmung und der Blutdruck im Fanblock waren bei 180, aber jetzt mussten unsere Mädels bei der Penalty-Entscheidung ganz cool bleiben. Und so eng wie das vorherige Spiel blieb es auch bei den Penalties. Unseren Ersten verwandelte Mira eiskalt. Dann die beste Spielerin des Gegners, ein scharfer Wurf, genau, nein, zu genau in die Ecke, so dass er vom Innenpfosten vor der Linie raus sprang. Puhh, durchatmen.
Dann Cecilie für uns, gleicher Innenpfosten, wieder springt der Ball raus, aber an die Wade der Torhüterin, und wie beim Billiard über Bande ins Tor. Yeah !
Als nächstes wieder Todesfelde/Leezen, aber zu unserer großen Erleichterung und Freude zeigte Luisa ein großartige Parade, sicherte das uneinholbare 2:0 und es hieß: Finale wir kommen.

Dort wartete mit der HT Norderstedt 1 ein starkes Team auf uns. Schnell zeigte sich, dass die Intensität nochmal deutlich stärker war und die Gegnerinnen auf allen Ecken des Spielfeldes sehr aggressiv spielten und uns kaum Luft zum Atmen ließen.
In Kombination mit der nun auch langsam einsetzenden Müdigkeit und dem spürbaren Kräfteverschleiß kamen die Pässe nicht mehr alle so genau an, wie noch am Vormittag und auch die letzte Spritzigkeit um sich gegen die zum Teil grenzwertige Spielweise der Norderstedterinnen durchzusetzen konnte zunehmend schwerer erreicht werden.
Zudem hatten wir, auch wenn sich Schiedsrichterkritik vom Verlierer hinterher immer unsouverän anhört, auf jeden Fall keinen Gästebonus, um es mal so auszudrücken.
Fairerweise muss man aber auch sagen, dass Norderstedt erkennbar einen Plan hatte, welche Art Handball sie spielen wollen, insgesamt gute Spielerinnen und die vermutlich auch individuell stärkste Spielerin des Turniers in ihren Reihen hatte. So lagen sie im Laufe des Spieles permanent in Führung (unser vermeintliches 1:0 wurde aus allgemein nicht ersichtlichen Gründen nicht anerkannt, sorry nochmal das Schiedsrichterthema).
Unsere Mädels kämpften mit allem was sie hatten, hielten dagegen  und ließen sich nie richtig abschütteln. Leider lief dann einiges nicht mehr ganz optimal für uns, Zwei-Minuten nur gegen uns hier, nur Freiwurf statt Penalty für uns da, ein wenig Schock wegen einer blutigen, aufgeplatzte Lippe für Ida,… Im Nachhinein könnte hier tatsächlich aber ein großer Lernwert liegen, wenn die Mädels es lernen, dann ihre Wut und das Gefühl ungerecht behandelt zu werden noch besser zu kanalisieren. Leider fehlte am Ende tatsächlich wohl nur noch ein wenig mehr Spielzeit, aber auf mehr als auf das Endergebnis von 8:7 für Norderstedt konnten sie nicht mehr herankommen. Auch wenn die Enttäuschung im ersten Moment groß war, sie haben eine großartige Leistung gezeigt und den EBT ehrenvoll vertreten. Jede hatte wichtige Beiträge zum Erreichen des sehr guten 2. Platzes geleistet und kann sicherlich viel Selbstvertrauen für die nächsten Spiele und Turniere mitnehmen. Sehr schön auch, wie die Mädels sich als Team entwickelt und sich im Team getröstet und aufgebaut haben. Und ihnen muss nicht bange sein, wenn sie weiter so zusammenbleiben, weiter fleißig und regelmäßig trainieren werden sie auch bald wieder solche Finalspiele spielen können.

L.H.

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