11.03. / 12.03. – Wir fahren nach Berlin !

An diesem Samstag haben wir mal wieder den Berliner TSC zu einem Gastspiel in den Friedrichshain geladen. Aber nicht zu irgendeinem Spiel – es stand das Halbfinale der weiblichen C-Jugend im HVB-Pokal an.
Nach einem furiosen und mehr als deutlichen Sieg über den Berliner TSC im Januar mussten unsere 2009er keine Furcht mehr vor diesem Team haben. Aus diesem Anlass legten wir das Spiel in die Sporthalle der Margarethe-von-Witzleben-Schule in der Palisadenstraße und es sollte sich für alle Angereisten auszahlen. Selten sah man diese Halle so voll. Der Verein stand geschlossen hinter diesem Team. Aus allen Jahrgängen kamen Spielerinnen und Eltern zum bis dahin wichtigsten Spiel der laufenden Saison. Die akustische Unterstützung war damit gesichert. Zu diesem Duell muss man eigentlich nicht mehr so viel erklären. Jedes Aufeinandertreffen ist ein harter Kampf an den Grenzen der körperlichen Belastung. Nichts wird dir von diesem Gegner geschenkt. Wenn wir eins vom BTSC in der Vergangenheit gelernt haben, dann ist es, dass ein Sieg gegen ihn sehr harte Arbeit ist, die viel Vorarbeit braucht. Und zum Glück haben unsere „alten“ Männer auf der Trainerbank sehr viel Freizeit! Alle sportlichen Teilnehmer wissen um das Prestige, dass dem Sieger dieses Duells gebührt. Und so zog es auch viele Blicke unserer direkten Konkurrenten und Trainerscouts auf sich, die sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen wollten und als Hallengast vor Ort sein wollten. Auch alle durch den Spielbetrieb gebundenen Freunde und Bekannte des EBT nutzten den nuScore-Liveticker um dieses Duell zu verfolgen.

Ⓒ Livia / SG EBT Berlin

Wie gewohnt wurde bereits vor dem Spiel keine Nickeligkeit ausgelassen, um Einfluß auf den Ab- und Verlauf zu nehmen. Aber unsere 9er waren konzentriert. Der Anpfiff erschien fast wie eine Erlösung, denn die Luft knisterte nicht nur – sie knirschte und krachte. Ein lauter Schwall an Emotionen und Anfeuerung entlud sich in der Halle. Dieser Nachmittagstermin hatte nicht zu viel versprochen! Als Gastgeber ließen sich unsere Mädchen nicht lumpen – harte Arbeit und Erfolg bringt nunmal Schweiß und auch einen gesunden Stallgeruch mit sich, auch wenn das einer Verantwortlichen beim Berliner TSC nicht schmeckt – fast zu einfach gingen sie ruhig und sicher in Führung. Erst nach über drei Spielminuten konnte der Gegner, der sich noch Verstärkung aus der Oberliga Ostsee Spree und Regionalliga mitbrachte, ein Tor zum 3:1 erzielen. Aber Geschenke gab es hier heute auf beiden Seiten nicht. Und das Nicht-Schenken machten unsere Mädchen wieder richtig gut. So blieb der Vorsprung immer beim EBT und die zunehmende Anzahl an Zeitstrafen beim BTSC wandelte sich immer mehr in einer härtere Gangart. Da mussten wir wieder richtig einstecken. Der schmerzhafte Kontakt mit der Platte blieb da leider nicht aus. So kam der Gegner aber ziemlich schnell in die Nähe einer roten Karte. Und wir durften wieder etwas mehr Handball spielen. Danke an den Schiedsrichter der heutigen Partie, der das Spiel souverän leitete und nicht zu viel Härte zuließ. Zur Hälfte der Spielzeit konnten wir zuversichtlich mit 14:10 für EBT in die Pause gehen.

Ⓒ Livia / SG EBT Berlin

Auch die zweite Halbzeit wurde gut gestartet. Wir waren weiterhin sehr konzentriert, hatten aber plötzlich die Zeitstrafen auf unserer Seite. Dennoch konnten unsere 9er eine Fünf-Tore-Führung erspielen. Und jedes Tor wurde frenetisch gefeiert. Vorbei die Zeiten in denen wir still und regungslos das Programm abspulten. In solchen Momenten wird jeder Torerfolg, jede gelungene Abwehrsituation sichtbar und gemeinsam bejubelt. Aber dann … Es nahte die 40. Spielminute und der berühmte Hänger war wieder da. Ein guter Vorsprung konnte nicht so sicher wie erhofft verwaltet werden. Bei immer gleichen Spielmustern erkannte der Gegner dann doch, wie er unser Spiel lesen und verhindern konnte. Hinzu kamen leider auch einige unsichere Pässe und Ballverluste. Aber das Drama konnte wieder durch den starken rechten Fuß unserer Torhüterin Eli verhindert werden. Dennoch schmolz der Vorsprung bis auf ein Tor. Und dann kam sie doch noch. Die rote Karte für den Berliner TSC. Ganz folgerichtig durch ein Eingreifen von hinten war die dritte 2-Minutenstrafe, da blieb dem Schiedsrichter gar keine andere Wahl. Das saß tief und minutenlang ging es torlos nur auf und ab auf der Platte. So fiel die Entscheidung erst Sekunden vor dem Abpfiff durch einen 7-Meter und damit dem elften Tor von Cary. Mit diesem 23:21 für EBT war die Schlusssirene kaum noch zu hören. Jetzt war es entschieden. Gesessen hat sowieso niemand in diesem Spiel. Jetzt hüpften und tanzten alle. Der Schmerz wich den Glücksgefühlen. Und diesen Erfolgsmoment haben sich unsere Mädchen dieser Mannschaft mit ehrlicher harter Arbeit selbst verdient. Sie stehen nicht nur zum zweiten Mal in Folge im Pokalfinale, sondern zeigten dem Berliner TSC zum wiederholten Male, wie erfolgreiche Handballausbildung im Friedrichshain funktioniert. Dieses Team hat wieder einmal einen großen Kampfgeist bewiesen und stand als Einheit auf der Platte. Ein ganz großes Lob für diese grandiose Leistung!
Teamkapitänin „Lotti“ resümierte: „Heute hat wirklich alles gestimmt, es war alles dabei: Motivation, Emotionen, sowie der Spaß am Spiel. Wir haben alle füreinander gekämpft. Niemand hat von uns erwartet, dass wir dieses Spiel für uns entscheiden, der Druck lag also beim Gegner. In der Halle war eine tolle Stimmung, aber nicht nur auf der Tribüne, sondern auch auf dem Feld und der Bank. Ein großes Dankeschön für diese großartige Unterstützung vor Ort. Es war eine unbeschreibliche Atmosphäre und einfach ein tolles Gefühl vor so einer Kulisse zu spielen.“

Ⓒ Livia / SG EBT Berlin

Fast zeitgleich (und damit für das Wochenend-Highlight entschuldigt) waren unsere Mädchen aus der E-Jugend B-Staffel zu Gast im Neubau der Füchse Reinickendorf im Freiheitsweg. Leider war der Rückenwind vom vergangenen Wochenende, an dem endlich mal alle Spielerinnen da waren und somit alle Spiele gewonnen wurden, nicht mitgereist. So liefen die beiden Spiele im 3 gegen 3 leider überhaupt nicht gut und gingen deutlich verloren. Beim Spiel über die gesamte Fläche gegen die Füchse konnten sie ihre Qualitäten besser nutzen und lagen sehr lange in Führung. Erst mit zunehmender Zeit rissen Löcher in die Abwehr und das Spiel ging leider doch mit 8:10 verloren. Im Spiel gegen Rudow wurden die letzten Kräfte aber nochmal mobilisiert und damit stand sowohl Angriff als auch Abwehr gut – 9:7 für EBT.

Am Sonntag Morgen waren unsere Mädchen aus der E-Jugend A-Staffel noch etwas weiter unterwegs zu Gast bei der SG Hermsdorf/Waidmannslust. Zum Frühstück ging es im 3 gegen 3 direkt als Erstes gegen unsere Freunde vom Berliner TSC. Unsere Mädchen waren noch nicht ganz durch mit ihrem Aufwärmprogramm, aber da mussten sie durch. Der Gegner hatte eine neue Torhüterin dabei, die uns stark an die gute Füchse-Schule erinnerte, und unseren Mädchen in diesem Spiel erstmal zeigte, dass oben nicht viel zu holen war. So hieß es am Ende nur 6:4 für EBT. Gegen die Mädchen aus Hermsdorf lief es in der letzten Woche schon ziemlich deutlich für uns. Da konnten sie anknüpfen – 11:4 für EBT. Im ersten Spiel über die gesamte Fläche spielten wir gegen die SG Narva, die bis dahin einen sehr unglücklichen Auftritt absolvierte. Aber nun war bei unserem Team der Wurm drin. Hinten war alles offen. In immer gleichen Spielabläufen ließen wir uns überrumpeln. Mit immer gleichen Spielabläufen auf unserer Seite konnte Narva unser Spiel sehr schnell unterbinden. So zitterten sich unsere Mädchen zu einem 14:10 für EBT. Ohne Pause wartete schon wieder der Berliner TSC auf sie. Trainer Erhard Schuster nutzte die kurze Zeit für seine Ansprache und die schien es in sich zu haben. Es dauerte zwar viele Minuten bis das Spiel so richtig in Fahrt kam, aber dann zahlte sich die gute Schule und Ausbildung auch in diesem Match gegen den Berliner TSC aus. 10:1 für EBT.

A.F.

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